Wenn der Schweizer Meister als Aussenseiter antritt

Am Sonntag startet der Swiss Cyclocross Cup in seine dritte Saison. Beim Radquer Steinmaur, dem ältesten Radquer der Schweiz, tritt Timon Rüegg, der einheimische Schweizer Meister des VC Steinmaur, unter besonderen Voraussetzungen an. Weil Rüeggs Fokus aktuell nicht im Radquer liegt, geht er nur als Aussenseiter ins Rennen.  

Text: Christian Rocha ¦ Photo: Jann Fretz

Timon Rüegg ist eben erst aus Übersee in die Schweiz zurückgekehrt. In den USA und Kanada hat er sich nicht etwa auf die Radquersaison vorbereitet, sondern seine MTB-Saison mit den zwei letzten Weltcups abgeschlossen. Der Fokus lag dieses Jahr auf dem Mountainbike und Rüeggs Batterien sind aktuell ziemlich leer: «Ich bin wirklich müde und ausgebrannt im Kopf. Seit ich Junior bin fuhr jeden Winter immer Radquer und habe einige gute Resultate auf dem Quervelo einfahren können. Im letzten Jahr habe ich beim BIXS Performance Race Team die Chance und den Support erhalten, um voll auf dir Karte MTB zu setzten. Mein grosses Ziel: Ich will mich nächstes Jahr für die Heimweltmeisterschaften in Crans Montana qualifizieren.»

«Das Trikot soll zumindest zweimal ausgefahren werden»

Aufgrund des veränderten Fokus fährt der dreifache Schweizer Meister in dieser Radquersaison voraussichtlich nur zwei Rennen: Steinmaur und das Finale des Swiss Cyclocross Cup auf der Pferderennbahn in Dielsdorf. Der 28-Jährige, mittlerweile wohnhaft in Klosters (GR), sieht diese beiden Rennen weiterhin als seine Heimrennen: «Deshalb möchte ich in Steinmaur und Dielsdorf fahren. Und schliesslich soll das Trikot des Schweizer Meisters immerhin zweimal ausgefahren werden.»

Topfavorit Kuhn gejagt von einer Handvoll Mitfavoriten

So stehen andere Fahrer in der Favoritenrolle. Allen voran Kevin Kuhn! Kuhn gewann 2020, 2022 und 2023 auf der Steinmaurer Egg und strebt seinen zweiten Saisonsieg und den vierten in Steinmaur an. Doch die Konkurrenz ist gross. Aus Schweizer Sicht ist der Lausanner Loris Rouiller zum Kreis der Favoriten zu zählen, genauso wie der Belgier Loockx und der Franzose Menut. Gespannt darf man auf Aubin Sparfel (Fra) sein. Der junge Franzose gewann im letzten Jahr in Steinmaur in der U19-Kategorie – der Anfang auf eine fantastische Saison, mit insgesamt 12 internationalen Siegen, darunter dem EM-Titel und drei Weltcupsiegen.

Strassenprofis als Inspiration

Neben den Radquer-Spezialisten sind im Feld der Männer gleich drei Strassenprofis zu finden, welche mit Cyclocross-Einsätzen ihre Saison ausklingen lassen. Fabian Lienhard (VC Steinmaur), Silvan Dillier und Fabio Christen werden nicht ganz an der Spitze erwartet, dennoch findet Timon Rüegg, dass deren Teilnahme dem Event und dem Radquersport generell guttun: «Die bekannten Strassenprofis werden mit ihren Crosseinsätzen automatisch den Nachwuchs inspirieren. Sie zeigen damit auf, dass Radquer eine super «Radsportschule» ist.»

Hochklassiges Frauenfeld angeführt von der U19-Weltmeisterin

Bei den Frauen starten die Französinnen als Favoritinnen. Allen voran die erst 18-jährige Célia Gery. Sie gewann im letzten Jahr als Juniorin alles, was es zu gewinnen gab: Weltmeisterin, Europameisterin, Gesamtweltcupsiegerin und auch französische Meisterin. Gerys Landsfrauen Perrine Clauzel und Amandine Vidon, gehen zusammen mit der Belgierin Julie Brouwers und der Deutschen Elisabeth Brandau mit Siegesambitionen ins Rennen. Für die Schweizerinnen Léa Stern und Lara Krähemann wäre eine Klassierung in den Top 5 ein tolles Ergebnis.

Das Programm in Steinmaur startet um 9 Uhr mit dem Rennen der Amateure und Masters. Wie beim gesamten Swiss Cyclocross Cup sind alle Kategorien am Start: Breitensport, Kinder, Nachwuchs und Elite-Kategorien. Nachmeldungen sind bis 1 Stunde vor dem Start möglich.

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