Für das Finale in Hittnau herrschten noch einmal klassische Radquer-Bedingungen. Regen machte die spektakuläre Strecke rund um den Schlosshügel anspruchsvoll und besonders die lange Laufpassage wurde von Runde zu Runde härter. In der Gesamtwertung fielen die Entscheidungen in den meisten Kategorien erst im letzten Rennen. Bei den Herren stand der Gesamtsieg von Théo Thomas bereits fest. Ganz anders bei den Frauen: Dort blieb das Klassement bis zum Schluss offen. Die Französin Electa Gallezot reiste dank drei dritter Plätze in den vorangegangenen Rennen als Gesamtführende an. Ihre engsten Verfolgerinnen – ihre Landsfrau Line Burquier sowie die Schweizerinnen Jana Glaus und Rebekka Estermann – hofften jedoch noch auf eine späte Wende.
Estermann siegt souverän
Der Tagessieg in Hittnau ging zum ersten Mal in dieser Saison an eine Schweizerin. Nach einem verhaltenen Start drehte die Schweizer Meisterin Rebekka Estermann zur Rennhälfte auf und liess schliesslich alle Konkurrentinnen hinter sich. Auf den zweiten Platz fuhr Perrine Clauzel, knapp vor der jungen Schweizerin Jana Glaus. Estermann hatte bereits in Steinmaur mit ihrem zweiten Platz ihre Ambitionen in der Gesamtwertung angedeutet, musste jedoch krankheitsbedingt auf einen Start in Mettmenstetten verzichten, wodurch wertvolle Punkte verloren gingen. Trotz des Tagessieges reichte es ihr daher nicht mehr die Gesamtwertung zu übernehmen. Der fünfte Rang in Hittnau genügte Electa Gallezot, um die Gesamtwertung für sich zu entscheiden. Estermann und Glaus komplettierten das Podest hinter der Französin.
Trotzdem freute sich Rebekka Estermann sehr über ihren verdienten Sieg: «Hittnau ist meine Lieblingsstrecke und die nassen, schlammigen Bedingungen mag ich am liebsten. Mit meinem ersten Saisonsieg heute habe ich aber trotzdem nicht gerechnet. Umso schöner, dass es endlich geklappt hat!», erklärte Estermann nach dem nassen und kalten Rennen.
Loockx am stärksten – Schweizer auf dem Podest der Gesamtwertung
Im Rennen der Männer erhielt der Seriensieger und uneinholbare Gesamtsieger Théo Thomas starke Konkurrenz aus Belgien. Lander Loockx setzte von Beginn an ein zu hohes Tempo für alle seine Konkurrenten und fuhr ab der ersten Runde ein einsames Rennen an der Spitze. Kontinuierlich vergrösserte der Belgier seinen Vorsprung und gewann schliesslich mit über eineinhalb Minuten Vorsprung.
Thomas wurde vor seinem Landsmann Rémi Lelandais Zweiter. Lars Sommer beendete das anspruchsvolle Rennen als bester Schweizer auf dem starken vierten Platz.
In der Gesamtwertung stand Thomas bereits vor dem letzten Rennen fest. Auf dem zweiten Platz klassierte sich der Schweizer Nicolas Bard. Bard wurde in Hittnau Siebter, überzeugte aber vor allem in Mettmenstetten mit einem starken dritten Platz. Adrian Betschart sicherte sich mit konstanten Leistungen den letzten Platz auf dem Podium der Gesamtwertung.
Tolles Radquerfest trotz Regen
Die starken Schweizer Leistungen trugen massgeblich dazu bei, dass der letzte Lauf des Swiss Cyclocross Cup in Hittnau ein gelungener Anlass wurde. Auch OK-Präsident Thomas Frei freute sich über den Renntag: «Wir sind sehr zufrieden. Die Strecke war trotz des Regens gut befahrbar und die Starterfelder boten spannende Rennen. Es freut mich auch sehr, dass wir so viele Jugendliche im Nachwuchsbereich am Start hatten – das ist gut für die Zukunft», erzählte Frei nach dem Rennen.