Am kommenden Sonntag, 9. Januar, finden die Schweizer Meisterschaften im Radquer in Steinmaur statt. Steinmaur, das älteste, jedes Jahr durchgeführte Querfeldeinrennen der Schweiz, feiert dabei das Jubiläum der 60. Austragung! Dabei wird bei den Männern ein Zweikampf zwischen dem Titelverteidiger Kevin Kuhn und Timon Rüegg erwartet. Bei den Frauen präsentiert sich die Ausgangslage viel offener.
Text: August Widmer und Christian Rocha ¦ Photo: Steffen Müssiggang
Das 1964 erstmals durchgeführte Steinmaurer Radquer findet traditionellerweise im Oktober statt. Bei der 60. Austragung wird eine Ausnahme gemacht: Das Rennen findet nämlich nach 1971, 1987, 2007, 2013 und 2018 zum sechsten Mal als Landesmeisterschaft statt.
Mit dem Blick auf die Elitekategorien wird klar, dass die Ausgangslage bei den Frauen und Männern nicht unterschiedlicher sein könnte. Während bei den Männern der Titelverteidiger Kevin Kuhn der Topfavorit ist, gibt es mit Timon Rüegg, der Sieger von Meilen am vergangenen Sonntag, einen klaren Herausforderer. Die Bikespezialisten Forster und Frischknecht begnügen sich in diesem Jahr mit der Rolle der Aussenseiter, mit Blick auf das beliebte rote Dress mit weissem Kreuz auf der Brust. Klar ist: auch in diesem Jahr werden die Meisterschaften wieder ihre eigenen Gesetze und Regeln schreiben. Spannung ist garantiert.
Kuhn: „Kein Druck sondern eine Chance“
Ziemlich gelassen gibt sich derweil der Titelverteidiger Kevin Kuhn, welcher im vergangenen Jahr gleich in seinem ersten Jahr bei der Elite Gold gewann: „Ich verspüre nicht wirklich Druck, denn ich sehe mit der SM am Sonntag ganz einfach eine Chance, einen zweiten Titel in Serie gewinnen zu können.“ Aufgrund der Wettervorhersagen erwartet Kuhn tiefes Terrain und somit ein Abnützungskampf über eine Stunde Renndauer.
Offene Ausgangslage bei den Frauen
Währenddessen präsentiert sich die Ausgangslage bei den Elite Frauen ungleich offener. Mit Alessandra Keller kommt kurzfristig eine neue, heisse Anwärterin auf den Titel mit dazu, nachdem sie sich nach ihrem Sieg in Meilen dazu entschieden hatte, auch die SM zu fahren. Doch die Strecke in Steinmaur ist nicht mit Meilen zu vergleichen und deshalb ist mit einem Kampf zwischen Alessandra Keller, Zina Barhoumi, Lara Krähemann und Lise-Marie Henzelin zu rechnen. Die Titelverteidigerin Nicole Koller ist nicht am Start, da sie sich aufgrund der Saisonvorbereitung für die MTB-Saison entschieden hatte, diesen Winter keine Crossrennen zu bestreiten.
VC Steinmaur mit Medaillen- und Titelhoffnungen
Tradition ist es, dass es im Teilnehmerfeld Fahrer*innen des VC Steinmaur gibt, die mit intakten Siegesschancen an den Start gehen. So gehört im Feld der Elite Timon Rüegg zum Favoritenkreis. Rüegg wurde vor drei Jahren in Sion Schweizer Meister in der Kategorie Elite. Der für den VC Steinmaur fahrende Oberweninger war 2016 und 2018 auch Schweizer Meister der U23 und fuhr am Weltcuprennen von Namur im Dezember erstmals unter die weltbesten zehn Fahrer. Dieser zehnte Rang und der am letzten Sonntag in Meilen herausgefahrene Sieg hat Rüegg Motivation für das Meisterschaftsrennen vor dem eigenen Publikum gegeben. Rüegg ist zudem auf Meisterschaftsmedaillen abonniert: Seit ziemlich genau zehn Jahren, seit Timon Rüegg an der 2013 in Steinmaur ausgetragenen Schweizermeisterschaft Dritter bei den Junioren wurde, holte er sich an jeder Querfeldein-SM eine Medaille. Wieso soll dies am 9. Januar vor dem eigenen Publikum anders sein?
Strassenprofis mit dabei
Mit Fabian Lienhard geht im Elite-Rennen ein weiterer Fahrer des VC Steinmaur an den Start, der durchaus mit den Besten mitzuhalten vermag. Lienhard hat in den letzten Jahren das Schwergewicht seiner Renntätigkeit zwar auf die Strasse verlegt. Aber er war auch 2012 und 2015 Schweizermeister im Querfeldein in der Kategorie U23 und könnte vor dem eigenen Publikum den Favoriten durchaus ein Schnippchen schlagen. Neben Lienhard startet mit Silvan Dillier noch ein zweiter WorldTour-Strassenprofi bei den Elite.
Nachmeldungen und Covid-19-Auflagen
Titel werden in den Kategorien U17 (Swiss Champion), Masters, U19, U23 und Elite vergeben. Nachmeldungen sind am Renntag mit einer gültigen Lizenz des Jahres 2022 vor Ort möglich. Aufgrund der kantonalen Auflagen wird der Anlass mit einem 2G-Covid-19-Konzept durchgeführt.
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