Wenn die Organisatoren die Hauptdarsteller sind

Das Flückiger Cross in Madiswil, welches am Sonntag, 1. Dezember, zum achten Mal ausgetragen wird, ist das einzige Schweizer Radquerrennen bei dem die Organisatoren gleichzeitig auch die sportlichen Aushängeschilder sind. Namensgeber Lukas Flückiger und OK-Präsident Andreas Moser stehen dabei im Rampenlicht.

Text Christian Rocha – Photos: diverse

Das Flückiger Cross setzt bei der achten Austragung auf Kontinuität und Konstanz. Ausser beim Datum, das ist neu in Madiswil. Erstmals findet das einzige internationale Radquerrennen im Oberaargau Anfangs Dezember statt – drei Wochen später als bisher.

Mehr Luft in der Vorbereitung

Einerseits war das bisherige Datum jeweils von vielen anderen internationalen Rennen besetzt, was es von Jahr zu Jahr schwieriger machte, ein gutes und grosses Teilnehmerfeld nach Madiswil zu locken. Andererseits war das November-Datum sowohl für Lukas Flückigers MTB-Cross-Country-Saison wie auch für die MTB-Marathon-Saison von OK-Präsident Moser zu nahe gelegen.

Mit dem neuen Termin konnte sich das OK um Andreas Moser mehr Luft verschaffen und gleich seinen beiden Aushängeschildern auch eine bessere sportliche Perspektive ermöglichen. Besonders Lukas Flückiger erhofft sich davon einiges: «Bisher kam ich bei unserem Rennen immer direkt aus der Pause. Nun bin ich schon viel weiter und will deshalb um den Sieg mitfahren!» Diesen Sieg holte sich Flückiger im Jahr 2013. Insgesamt vier Mal konnte er bei seinem Heimrennen aufs Podest steigen. Er zeigt sich optimistisch, dass ihm dies in diesem Jahr wieder gelingt: «Zu Hause kann ich immer ein paar Prozent besser fahren,» schiebt der 35-jährige Flückiger nach.

Der schnellste OK-Präsident der Schweiz

Während Lukas Flückiger im Kampf um das oberste Treppchen mitreden will, hat Andreas Moser als OK-Präsident ganz andere Voraussetzungen. Er trägt in den Vorwochen- und Monaten die ganze Last der Organisation und auch am Renntag hat er alle Hände voll zu tun. Dank den Erfahrungen der letzten Jahre ist Moser aber lockerer geworden: «Ich weiss, dass ich den Fünfer auch mal gerade sein lassen muss. Die Perfektion gibt es bei einem solchen Anlass nicht.»

Klar will Moser, der immer wieder als der «schnellste OK-Präsident der Schweiz» bezeichnet wird, bei seinem Rennen auch sportlich überzeugen. Aber viel wichtiger sei ihm, dass er viele glückliche Kinder, Zuschauer und Rennfahrer sehe und es keine gröberen Unfälle gäbe, schaut der OK-Präsident voraus. Der zweifache Familienvater fuhr in den letzten Jahren regelmässig unter die besten Zehn. Dieses Jahr setzt er sich aber keine resultatorientierten Ziele: «Die vielen Emotionen am Renntag sorgten jeweils dafür, dass ich eine sehr gute Leistung abrufen konnte. Zu Hause, vor der eigenen Haustüre, das eigene Rennen fahren zu können, macht einfach Spass,» so Moser weiter.

Hochstehenden Konkurrenz

Sportlich hat das Flückiger Cross mit dem Datumswechsel auch die sportliche Bedeutung und somit die internationale Besetzung aufwerten können. Neben dem dreifachen Madiswil-Sieger Sascha Weber (De) zählt der tschechische Meister Michael Boros zu den Mitfavoriten. Diese beiden Weltklasseathleten treffen auf die komplette Schweizer Armada. Dabei zählen Marcel Wildhaber, Timon Rüegg, Lars Forster, Simon Zahner und die beiden jungen U23-Fahrer Kevin Kuhn und Loris Rouiller genauso zum Favoritenkreis.

Beim Rennen der Frauen ruhen die Hoffnungen der Schweizerinnen auf der jungen Bernerin Zina Barhoumi und der Zürcher Unterländerin Noemi Rüegg. Zu favorisieren sind jedoch die Französin Perrine Clauzel und die tschechische Altmeisterin Pavla Havlikova.

Fokus auf den Nachwuchs – bereits im Vorfeld

Während die Elitekategorien der sportliche Höhepunkt am Flückiger Cross bilden, stehen die Kinder sowohl am sonntäglichen Kids-Cross, wie auch bereits in der Vorwoche im Fokus. Am Mittwochnachmittag steht das traditionelle Kids-Training auf dem Programm. Erwartet werden wiederum 80 bis 90 Kinder aus Madiswil und den angrenzenden Dörfern. Dass Andreas Moser und Lukas Flückiger als Leiter an diesem Nachmittag im Einsatz sind, ist eine Selbstverständlichkeit, wie Flückiger erklärt: «Wir wollen dem Schweizer Quersport, aber insbesondere den Kindern aus der Region etwas zurückgeben. Das ist es, was uns wirklich glücklich macht.»

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