Die Italienerin Rebecca Gariboldi und der Deutsche Sascha Weber gewannen die 57. Austragung des internationalen Radquer in Steinmaur. Bei garstigen Verhältnissen sorgten Simon Zahner, Noemi Rüegg und Zina Barhoumi mit Podestplätzen für die Schweizer Glanzpunkte.
Von Christian Rocha
Die rennentscheidenden Situationen spielten sich sowohl bei den Frauen wie auch bei den Herren bereits in der ersten halben Runde ab. Die favorisierte Rebecca Gariboldi, wie auch der mehrfache Deutsche Vize-Meister Sascha Weber, hatten bereits nach der ersten Passage im Gelände einen Vorsprung von ein paar wenigen Sekunden. Bei leichtem Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt zeigten die beiden danach über die gesamte Renndauer keine Schwächen.
Starke Gegenwehr von Rüegg
Bei den Frauen liess die U19-Landesmeisterin Noemi Rüegg bis zur letzten Runde den Rückstand auf Gariboldi jedoch nie auf mehr als 15 Sekunden anstiegen. Dadurch blieb das Rennen auf dem äusserst rutschigen Untergrund bis zum letzten Umgang spannend. Im Ziel lag Noemi Rüegg 13 Sekunden hinter dem Sieg, welchen sich Gariboldi verdientermassen sicherte. Die Italienerin war glücklich, aber auch gezeichnet von den nasskalten Bedingungen: «Es ist toll hier in Steinmaur gewinnen zu können. Allerdings war es ein harter Kampf, denn ich spürte ab der Rennhälfte meine Hände und Beine kaum mehr und musste schauen, wie ich irgendwie ins Ziel komme», so die 21-jährige aus Lissone.
Hinter dem Duo Gariboldi entschied Zina Barhoumi (Bern) den Kampf um Platz 3 für sich. Sie verwies die beiden weiteren Schweizerinnen Svenja Wüthrich und Lara Krähemann auf die weiteren Plätze.
Weber vom ersten bis zum letzten Meter
Bei den Herren holte sich Sascha Weber seinen ersten Sieg in Steinmaur. Nachdem der Deutsche in den letzten Jahren bereits an der EKZ CrossTour in Eschenbach, dem Radquer Beromünster und am Flückiger Cross in Madiswil triumphieren konnte, steht nun auch ein Sieg beim ältesten Schweizer Radquer in seinem Palmares. Als wäre das Rennen nach einer Runde zu Ende, startete Weber furios. Bereits nach einer Runde lag er über zehn Sekunden in Front und baute diesen Vorsprung von Runde zu Runde aus. Zwei Umgänge vor Schluss betrug die Differenz zur Konkurrenz bereits eine Minute und mehr. So konnte sich Weber in den letzten beiden Umgängen aufs Verwalten des Vorsprungs beschränken.
Dahinter ereignete sich ein äusserst spannender Grosskampf ums Podest. Simon Zahner, der zwischenzeitlich nur auf der siebten Position lag, sicherte sich am Ende seinen ersten Podestplatz der Saison im Sprint gegen den Belgier Thomas Joseph. Starke Leistungen zeigten die jungen Schweizer Kevin Kuhn als Vierter und Timon Rüegg als Siebter. Dazwischen lagen noch Severin Sägesser (5.) und Marcel Wildhaber (6.), welche allesamt mit Zahner und Joseph um einen Platz auf dem Treppchen kämpften.
Im Schnee stecken geblieben
Sascha Weber zeigte sich nach seinem Sieg überglücklich und hatte dafür mit einem Lächeln auch eine mögliche Erklärung: «Heute habe ich fast den Start verpasst. Denn ich bin über den Schwarzwald angereist und da lag extrem viel Schnee. Wir blieben mehrmals mit dem Camper stecken und ich dachte schon, dass ich es nicht rechtzeitig nach Steinmaur schaffen werden.» Mit einer sehr kurzen, aber intensiven Rennvorbereitung schien Weber aber sehr gut zurecht zu kommen. Dabei erinnerte er sich, dass etwas Gleiches 2014 passiert. Damals gewann er das Rennen der EKZ CrossTour in Eschenbach. Wer weiss, vielleicht hat der 30-jährige Weber heute sein neues Erfolgsrezept gefunden und trifft in Zukunft jeweils nur noch eine knappe Stunde vor dem Start am Rennort ein.
Resultate internationales Radquer Steinmaur
Photos: Archiv EKZ CrossTour Aigle/Steffen Müssiggang