Prächtiges Wetter und die Rekordzahl von 843 Teilnehmer*innen: Das Allianz Gravel Ride & Race blickt erneut auf einen vollends gelungenen Gravelbiketag zurück. Von Jung bis Alt stand die Freude am Velofahren am vergangenen Samstag in Bern im Vordergrund.
Es war, als würde sich der Sommer nochmals zurückmelden. Auf den Nachmittag hin wurde es in Bern immer sonniger und wärmer – was die Teilnehmer*innen des «Allianz Gravel Ride & Race» sichtlich freute. Weil es am Abend und in der Nacht zuvor geregnet hatte, war die Strecke allerdings nass und schlammig, die Aufgabe für die Fahrer:innen entsprechend eine noch grössere Herausforderung. Trotzdem waren nach der Zieldurchfahrt überall glückliche Gesichter zu sehen. «Die Stimmung war schlicht grossartig. Es war wunderbar, bei so vielen Menschen die Freude am Velofahren zu beobachten», sagt OK-Präsident Christian Rocha.
Über 800 Velobegeisterte hatten sich für die diesjährige Ausgabe angemeldet. Der bisherige Teilnahmerekord vom Vorjahr wurde damit deutlich übertroffen: 2021 waren rund 580 Starter:innen dabei gewesen. Besonders gewachsen ist der «Ride»: Auf der kleinen Runde (25 Kilometer) waren mit 117 Fahrer:innen fast doppelt so viele unterwegs wie im vergangenen Jahr.
Correvon übertrumpft Flückiger
Das «Race» endete mit einem Überraschungssieger. Nils Correvon aus Lausanne zog auf den letzten Metern an Lukas Flückiger vorbei, fuhr als erster über die Ziellinie beim Schwimmbad Weyermannshaus – und war selbst erstaunt: «Eigentlich ist das nicht meine Distanz», sagte er, «ich fahre oft Ultrarennen und bin es eher gewohnt, 48 Stunden lange Wettkämpfe zu bestreiten». In Bern brauchte er weniger als eine Stunde und 44 Minuten für den 50 Kilometer langen Parcours.
Hinter Flückiger sicherte sich Vorjahressieger Sepp Freiburghaus den dritten Platz. Er setzte sich im Sprint gegen Luke Wiedmann durch. Sie blieben ebenfalls unter einer Stunde und 45 Minuten.
Auch der Sieg bei den Frauen ging an die Romandie: Virginie Pointet setzte sich schon zu Beginn von ihren Konkurrentinnen ab und gewann mit einem Vorsprung von fast fünf Minuten auf Meret Zimmermann. Marlene Petitgirard wurde Dritte. Pointet rehabilitiert sich damit auch für ein Malheur von 2020. Damals war sie zusammen mit einer Konkurrentin bei einer Kurve falsch abgebogen und hatte sich so um den Sieg gebracht.
Erstmals eine Kategorie für Familien
Nach den Erwachsenen waren die Kinder dran. Das «Kids-Cross» in vier Alterskategorien führte in diesem Jahr wieder durch den Innenbereich des Freibads, der 2021 wegen der Renovationsarbeiten nicht zugänglich war. Neu konnten Kinder aber auch zusammen mit ihren Eltern starten. Der «VCS Family Ride» kombinierte das gemeinsame Gravelbike-Fahren mit etwas Hirntraining: Unterwegs kamen die Familien an vier Posten vorbei, an denen es je eine Quizfrage zu beantworten gab.
Das Datum fürs nächste Jahr steht bereits fest: Am 21. Oktober 2023 findet das nächste Gravel Ride & Race statt. Wenn der Event weiter wachse, so Christian Rocha, müsse sich das Organisationsteam erstmals Gedanken zu einer möglichen Limitierung der Startplätze machen. «Wir wollen nicht um jeden Preis mehr und mehr Teilnehmer:innen. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt, dass unser Spirit bestehen bleibt, und die Menschen weiterhin glücklich nach Hause gehen», sagt der OK-Präsident.