Taramarcaz und Egger-Achermann holen einen weiteren Titel

Der Walliser Julien Taramarcaz gewann zum vierten und Jasmin Egger-Achermann zum siebten den Titel in der Eliteklasse im Radquer. Bei winterlichen Bedingungen boten alle Titelkämpfe Spannung pur von Anfang bis zum Ende am zweiten Tag der Radquer Schweizer Meisterschaft in Dielsdorf.

Das Rennen der Elite Herren entwickelte sich zu einem Ausscheidungsrennen. Zuerst verlor Simon Zahner den Anschluss an die grosse Spitzengruppe, nachdem ihm die Kette runterfiel. Später konnte auch Matthias Stirnemann das hohe Tempo auf der verwinkelten Strecke nicht mehr mitgehen. Sieben Fahrer waren damit noch an der Spitze. In der vierten von insgesamt neun Runden sorgte eine erste Tempoverschärfung von Julien Taramarcaz und dem darauffolgenden Konter von Nicola Rohrbach für die Vorentscheidung im Kampf ums Podest. Nur der Titelverteidiger Lars Forster konnte mitgehen.

In der zweiten Rennhälfte kam es zu Verfolgungsjagd des Quartetts Flückiger, Wildhaber, Sägesser und dem überraschenden Fabian Lienhard. Die Lücke konnte zum Spitzentrio jedoch nicht mehr geschlossen werden. Lars Forster beging eineinhalb Runden vor Schluss einen kleinen Fehler, als er kurz die Kontrolle über sein Vorderrad verlor und zu Boden musste. Der BMC-Fahrer konnte ärgerte sich: «Ich bin sehr enttäuscht, dass mich ein solcher Fehler den Titel kostet», sagte Forster kurz nach dem Rennen.

Entscheidung im Dreiersprint

Forster konnte das Loch von sechs Sekunden zwar nochmals schliessen. Doch im Sprint gegen Rohrbach und Taramarcaz reichte es nicht mehr zu Gold. Taramarcaz übernahm die Führungsposition rund eine halbe Runde vor Schluss und gab diese gegen einen sehr stark fahrenden Rohrbach nicht mehr ab. Zu dritt bogen sie auf die Zielgerade ein und Taramarcaz sicherte sich von der Spitze aus seinen insgesamt vierten Titel nach 2012, 2013 und 2015. «Nach dieser wirklich schwierigen Saison ist dies der schönste aller Titel für mich», zeigt sich Taramarcaz überwältigt aber auch erleichtert.

Egger-Achermann gefordert bis zum Schluss

Bei den Frauen erwischte die Mitfavoritin Nicole Koller keinen optimalen Start und musste in den ersten zwei Runden verschiedene Positionen gutmachen. Als Koller dann bis auf die dritte Position vorgestossen war, hatten sich Lise-Marie Henzelin und Jasmin Egger-Achermann bereits vorne weg absetzen können. Jasmin Egger-Achermann verschärfte am Rennhälfte immer wieder das Tempo, fuhr technisch einwandfrei und konnte so immer wieder kleine Differenzen zwischen sich und Henzelin legen. Doch die Jurassierin werte sich mit allen Mitteln und es blieb bis zum letzten Meter spannend. Die ehemalige WM-Fünfte setzte sich am Ende aber durch und gewann mit knapp vier Sekunden Vorsprung ihren insgesamt siebten Meistertitel – den ersten nach der Geburt ihrer zwei Kinder.

Jacobs, Grod, Thür und zweimal Rouiller

Die weiteren Titel holte sich Johan Jacobs (U23), in einem Milimetersprint gegen Timon Rüegg. Nadja Grod wurde überlegen U19-Meisterin. Wie Grod holte auch Steven Thür einen klaren Start-Ziel-Sieg und liess sich ins Trikot des U17-Swiss-Champion einkleiden. Gleich zwei Titel gingen an die Familie Rouiller. Mellisa war die schnellste der U17-Mädchen und der ältere Bruder Loris (U19) holte sich seinen dritten Titel in Serie, nachdem er die letzten beiden Jahre jeweils bei der U17-Kategorie triumphiert hatte.

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Text: Christian Rocha
Photo: Steffen Müssiggang/Crossquer Dielsdorf


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