Dem Schweizer Team gelingt an der WM kein Exploit. Dafür überzeugen die Elite Männer mit Kevin Kuhn, Timon Rüegg und Loris Rouiller an den Radquer-Weltmeisterschaften im holländischen Hoogerheide mit den Rängen 12, 13 und 18 ein ausgezeichnetes Teamresultat.
Text: Swiss Cycling¦ Photo: Jasmin Honold (Archiv)
Die Ausgangslage war vielversprechend. Kevin Kuhn, Fünfter an der EM, Siebter im Gesamtweltcup und zuletzt in hervorragender Verfassung, schien auf bestem Weg zu sein, sich an der WM in Hoogerheide als erster Schweizer seit einem Jahrzehnt in den Top 6 einzureihen. Die Realität sah am Sonntag insofern anders aus, als der Zürcher Oberländer unter Magenbeschwerden litt. «Ich merkte schon kurz nach dem Start, dass nicht so viel gehen wird», hielt der 24-Jährige fest, nachdem er auf Platz 12 gefahren war.
Ziel sei trotzdem gewesen, taktisch ein gutes Rennen zu zeigen, was ihm bis zur vierten Runde auch gelungen sei. «Als mir dann die Kette raussprang, wurde die Gruppe auseinandergerissen – und ich konnte die Lücke nicht mehr schliessen.» Was sehr schade gewesen sei, weil mit der aktuellen Form deutlich mehr möglich gewesen wäre, liess Kuhn verlauten. Unmittelbar hinter Kuhn reihte sich Timon Rüegg ein, der Zürcher Unterländer egalisierte damit sein bestes WM-Resultat. Komplettiert wurde der ausgezeichnete Gesamtauftritt der Auswahl des scheidenden Nationaltrainers Bruno Diethelm von Loris Rouiller; der Romand fuhr an seiner ersten Elite-WM auf Rang 18.
Die Goldmedaille sicherte sich Mathieu van der Poel, der Einheimische behielt im Sprint gegen seinen Dauerrivalen Wout van Aert aus Belgien die Oberhand und liess sich zum fünften Mal als Weltmeister feiern. Bei den Frauen resultierte ein niederländischer Dreifachsieg; die erst 20-jährige Niederländerin Fem van Empel setzte sich vor Puck Pieterse und Lucinda Brand durch. Die Bernerin Zina Barhoumi beendete das Rennen auf Rang 22.
Pech für Dario Lillo
Im U23-Wettkampf belegten Jan Christen und Dario Lillo beim Sieg des favorisierten Belgiers Thibau Nys die Ränge 20 und 21. Lillo hatte während langer Zeit gute Aussichten auf einen Spitzenplatz, ehe er gleich zweimal einen Platten erlitt und dadurch markant zurückgespült wurde. Ebenfalls eine starke Vorstellung bot der letztjährige Junioren-Weltmeister Christen, welcher mangels Weltranglistenpunkten aus einer schlechten Startposition ins Rennen stieg, sich dann aber kontinuierlich nach vorne zu arbeiten vermochte.
Derweil U23-Athletin Jacqueline Schneebeli ihr Rennen auf Rang 30 beendete, reihten sich die erst 17-jährigen Junioren Nicolas Halter und Sven Sommer auf den Positionen 24 und 30 ein.