Die 16-jährige Anja Grossmann aus Rickenbach (LU) ist U19-Europameisterin im Radquer. Im Interview mit swiss-cyclocross.ch erzählt Anja von ihrem Werdegang, ihrem Bezug zum Radquer und ihren (grossen) Zielen.
Interview: Christian Rocha ¦ Photos: @pessoto6 & @Yefrifotos
Wie bist du zum Velofahren gekommen?
Das war im Sommer 2018, als ich mit dem Geräteturnen aufhörte, weil es mir nicht mehr gefiel. Meine Eltern sind schon immer mit Leidenschaft Velo gefahren und ich war immer schon liebend gerne in der Natur. Darum habe ich mit dem Velofahren angefangen. Es hat mich von Anfang an voll gepackt und ich habe die Liebe zum Radsport gleich gefunden.
Was führte denn zu dieser «Lovestory»?
Dieses Gefühl für mich auf dem Velo ist unbeschreiblich. Sich ans Limit und darüber hinaus zu pushen, sich mit anderen zu messen und in der Natur zu sein. Es braucht verschiedensten Aspekte, die man mitbringen muss. Mich faszinieren auch die verschiedenen Disziplinen und noch so viel mehr.
Was machst du, wenn du nicht am Velofahren bist?
Ich habe in diesem Sommer eine Lehre bei der Sebastian Müller AG in Rickenbach (LU) begonnen. Sie unterstützen mich sehr meine Lehre als Kauffrau gut abzuschliessen und den Leistungssport nebenbei zu betreiben.
Wieso hast du mit dem Radquer begonnen?
Ich fahre seit der Saison 2021/2022 Radquer, weil ich es eine unglaublich coole Disziplin finde. Es ermöglicht mir, auch im Winter das zu tun, was ich am liebsten tue. Zudem kann ich viel mitnehmen für die anderen Disziplinen.
Was gefällt dir daran besonders gut?
Beim Radquer gefällt mir, dass man sich während dem Rennen im Vergleich zum Mountainbike weniger erholen kann. Die Strecken sind flacher, haben viele Kurven und man muss die ganze Zeit gleichmässig und schön fahren. Radquer ist aber auch eine explosive Sportart, bei der man die Rhythmusbrecher durch das Absteigen lieben muss.
Was sind deine weiteren Pläne im Radquer?
Mein Ziel ist es im Dezember noch einige Weltcuprennen zu fahren und dann im Januar die Schweizer Meisterschaft. Mein grösster Wunsch ist es, die Weltmeisterschaft anfangs Februar zu bestreiten. Das würde mich extrem freuen.
Was sind deine Ziele als Juniorin?
In allen drei Disziplinen (MTB, CX und Strasse) zu den Besten zu gehören, Rennen und Titel zu gewinnen. Mein grösster Traum ist aber die Teilnahme an der Cross Country Weltmeisterschaften in Crans Montana.
Wenige Juniorinnen kombinieren MTB und Cyclocross. Warum kannst du es empfehlen?
Wie oben schon gesagt, ich finde beides unbeschreiblich cool. Man kann durchs Radquer sehr viel mitnehmen für die anderen Disziplinen. Und man kann dadurch auch im Winter Rennen fahren. Im Radquer lernt man, immer mit gleich viel Druck zu fahren und zu akzeptieren, dass im schlammigen Gelände alle Fehler machen. Diese muss man dann gleich abhaken und weiter fokussieren.
Gibt es Hobbies/ Sachen, welche dir neben dem Velofahren besonders wichtig sind?
Mir ist es sehr, sehr wichtig, viel Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen, denn ohne sie würde das mit dem Sport nicht gehen und ich könnte nicht dankbarer sein für die Menschen, die mich auf meinem Weg begleiten und alles für mich und meine Träume geben.