Zina Barhoumi und Loris Rouiller haben für zwei Schweizer Siege am 58. Internationalen Radquer Steinmaur gesorgt. Für Barhoumi wie auch für Rouiller war es der erste Sieg an einem internationalen Elite-Rennen.
Text: Christian Rocha – Photos: Jann Fretz
Die Schweizerinnen und Schweizer reisen mit viel Selbstvertrauen von Steinmaur nach Hause und somit mit breiter Brust an den Weltcup in Bern am kommenden Sonntag. Denn nach langer Zeit gab es wieder einmal einen doppelten Schweizer Sieg – bei den Elite Frauen und Männer. Und noch mehr: alle sechs Podestplätze blieben in Schweizer Hand.
Favoritin nur auf dem fünften Platz
Die bei den Frauen als Favoritin gestartete Belgierin Joyce Vanderbeken startete zwar schnell, musste sich aber schon am Ende der erste Runde von Zina Barhoumi ein- und überholen lassen. Von diesem Moment an fuhr Barhoumi ein einsames Rennen an der Spitze. Sie überzeugte durch Tempofestigkeit aber besonders auch durch eine extrem saubere, technisch einwandfreie Fahrweise. Hinter Barhoumi setzte sich auch bald die einheimische Noemi Rüegg an die zweite und Nicole Göldi an die dritte Position. Nur die deutsche Janine Schneider konnte noch dagegenhalten.
Selbstbewusstsein für Barhoumi
Am Ende gab es in aber keine Positionswechsel mehr in der zweiten Rennhälfte. Barhoumi siegte souverän vor Rüegg und Göldi, welche somit die beste U19-Fahrerin war. Zina Barhoumi fand ihren Sieg „sehr schön“, sagte aber auch, dass sie sich bewusst sei, dass die internationale Konkurrenz heute nicht sehr gross war. „Es gibt mir aber noch mehr Selbstbewusstsein und zeigt mir, dass ich mich auf diese Saison nochmals steigern konnte. Das bereitet Freude“, so die junge Bernerin.
Sechs Schweizer und Boros
Das Rennen der Herren entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Bei Rennhälfte lagen nicht weniger als sieben Fahrer an der Spitze. Gegen die sechs Schweizer Rüegg, Zahner, Wildhaber, Kuhn, Rouiller und Flückiger konnte sich einzig der tschechische Meister Michael Boros wehren.
Nachdem zuerst Wildhaber und später Kuhn nicht mehr folgen konnten, ging ein Quintett geschlossen auf die letzte Runde. Rouiller, der schon während dem Rennen die Gegner zwei, drei Mal getestet hatte, übernahm die Spitze und konnte im verwinkelten Schlussteil im Wald eine kleine Lücke herausfahren. Jegliche Reaktion von hinten kam zu spät. Gegen das perfekte Finish von Rouiller war die Konkurrenz chancenlos.
Zahner und Rüegg komplettieren das reine Schweizer Podium
„Ich bin extrem glücklich über diesen ersten Elitesieg,“ erzählte der junge Lausanner nach der Siegerehrung. Er habe gewusst, dass er Geduld haben müsse und nicht zu früh attackieren dürfe. Die Angriffe während dem Rennen hätten mehr als Test gedient, um zu schauen, wie die Gegner reagieren können, fuhr Rouiller in seinen Erklärungen fort.
Dass der verwinkelte Schlussteil wie für Rouiller geschaffen war, musste auch der Zweitplatzierte Simon Zahner anerkennen: „Bei diesem Finale war ich gegen Loris chancenlos. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Podestplatz heute.“ Extrem zufrieden durften auch die Steinmaurer und „ihr“ Schweizer Meister sein. Denn Timon Rüegg konnte auf der Zielgeraden noch Michael Boros abfangen und für ein komplettes Schweizer Podium sorgen.
Das Rennen der U19-Klasse wurde von Schweizer Meister Lars Sommer gewonnen.