Auf nach Bern – Der Radquer-Weltcup ist zurück

Am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Oktober, kehrt der Telenet UCI Radquer-Weltcup nach acht Jahren erstmals wieder in die Schweiz zurück. Das Berner Freibad Weyermannshaus wird Schauplatz eines Radsportfestes für Gross und Klein. Während die Belgier und Holländer die zu favorisierenden Nationen sind, hoffen die Schweizer Radquerspezialisten vor Heimpublikum mit einem Exploit für eine Überraschung zu sorgen.

«Es wird viel mehr als nur ein Radquerrennen», sagt Initiator und OK-Präsident Christian Rocha einleitend. Während die meisten Spitzensportveranstaltungen reine Publikumsevents sind, geht der Berner Radquer-Weltcup konzeptionell ganz andere Wege. «Wir wollen allen die Möglichkeit bieten, dabei zu sein,» erklärt Rocha. So stehen neben den sonntäglichen Weltcuprennen mit den internationalen Spitzenathleten am Samstag im Rahmen der EKZ CrossTour Sideevents für Breitensportler, Nachwuchs und Kinder auf dem Programm. Kulinarisch, mit einem kleinen Streetfoodfestival, einer grossen (Velo)-Expo und verschiedenen Aktivitäten für Kinder wird dafür gesorgt, dass die Berner-Weltcup Premiere zu einem Velofest für die ganze Familie wird.

Sportliche Leckerbissen am Sonntag ab 10 Uhr

Der eigentliche Weltcup wird schliesslich am Sonntag, 21. Oktober, 10 Uhr, von der U19-Kategorie eröffnet. Die Schweizer rechnen sich dabei, wie auch bei der Nachwuchskategorie U23, Aussenseiterchancen aus und hoffen auf einen Platz in den besten Zehn. Der letztjährige U19-Europameister Loris Rouiller (Belmont-sur-Lausanne), gehört in diesem Jahr zum jüngsten Jahrgang in der U23-Klasse. Dennoch gibt er sich selbstbewusst: «Auch wenn ich in Bern keine allzu gute Startposition haben, strebe ich nach einem Top-10-Platz,» erläutert Rouiller seine Zielsetzung.

Schweizerinnen und Schweizer wollen das Maximum herausholen

Simon Zahner (EKZ Team) ist im Schweizer Team der grosse Routinier. Für den Zürcher ist es von grosser Bedeutung endlich wieder zu Hause einen Weltcup bestreiten zu können. Zahner blickt vorfreudig voraus: «Es muss alles zusammenspielen, aber mit einem perfekten Tag können wir gegen die besten der Welt mithalten.» Dabei denkt Zahner an die Berner Cross-Premiere 2017. Da verwiesen Marcel Wildhaber und er die damalige Weltnummer 4, Corné van Kessel (Ned), auf den dritten Platz.

Bei den Frauen sieht die Ausgangslage aus Schweizer Sicht schwieriger aus. Die drei auf dem Papier stärksten Schweizerinnen fehlen allesamt bei der Rückkehr des Weltcups in die Schweiz. Jolanda Neff und Sina Frei befinden sich nach einer langen Mountainbikesaison in einer Wettkampfpause. Pausieren heisst es auch für die Schweizer Meisterin und Vorjahres Dritte in Bern, Jasmin Egger-Achermann. Die siebenfache Landesmeisterin ist schwanger und erwartet im Dezember ihr drittes Kind.

Koller führt die jungen Schweizerinnen an

So ruhen die Schweizer Hoffnungen auf den Schultern von Nicole Koller, welche vor zwei Jahren die EKZ-CrossTour-Serie für sich entschied. Doch Koller, welche in dieser Saison bereits zwei starke internationale vierte Plätze herausfahren konnte, hat ein grosses Handicap: Weil Sie im vergangenen Jahr kaum Radquerrennen gefahren ist, muss sie sich in der Startaufstellung weit hintenanstellen.  Trotzdem gibt sich die ehemalige U19-Weltmeisterin im Mountainbiken optimistisch: «Da ich sowieso keine Schnellstarterin bin, sollte dies für mich nicht allzu schlimm sein. Mein Ziel ist, in der separaten U23-Wertung zu den besten 5 zu gehören.»

Dreikampf bei den Herren, offene Ausgangslage bei den Frauen

Bei den Herren heissen die beiden grossen Favoriten Wout van Aert (Bel) und Mathieu van der Poel (Ned). Der dreifache Weltmeister van Aert, gegen den letztjährigen Gesamtweltcupsieger, das ist das Duell, das höchstens noch von Toon Aerts (Bel) gestört werden kann. Aerts gewann etwas überraschen die beiden ersten Weltcups der Saison in den USA.

Im internationalen Frauenradquersport gibt es momentan gleich ein Dutzend Athletinnen, die das Zeug zu einem Weltcupsieg haben. Die ganz grossen Namen sind die aktuelle belgische Weltmeisterin Sanne Cant, die erfolgreichste Radsportlerin aller Zeiten, Marianne Vos (Ned), die beiden US-Amerikanerinnen Katherine Compton oder Kaitlin Keough oder die junge Niederländerin Annemarie Worst.   

Samstag = Teilnehmertag

Bevor am Sonntag aber die Weltcuprennen in rund 50 Ländern im Fernsehen übertragen werden, heisst es am Samstag Bühne frei für Nachwuchsfahrer, Breitensportler und Kinder. Besonders gespannt darf man auf den neuen Breitensportevent Gravel Ride & Race sein. Bereits im Vorfeld haben sich über 230 Teilnehmer/innen mit Radquervelo oder Mountainbike angemeldet. Die Strecke führt über 50, bzw. 20 Kilometer. Den Schlusspunkt des ersten Tages setzen die Kinder beim Kids-Cross. In allen Wettbewerben am Samstag ist für Kurzentschlossenen eine Nachmeldung vor Ort möglich.

«Grosser Tag für den Schweizer Radquersport»

Die Vorzeichen auf ein tolles zweitägiges Radsportfest stehen bestens. Für den OK-Präsidenten Christian Rocha steht jetzt schon fest: «Das wir ein grosser und wichtiger Tag für den Schweizer Radquersport.»

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